Vertrauen in die Industrie – Vertrauen in die Nutzer: Selbstregulierung und Selbsthilfe bei digitalen Medieninhalten in der EU
2007
Michael Latzer /
Saurwein, Florian
Bericht für die Expertenkonferenz zur europäischen Medienpolitik: „Mehr Vertrauen in Inhalte – das Potential von Ko- und Selbstregulierung in den digitalen Medien“. Leipzig, Mai 2007
Digitale Medieninhalte stellen die Kommunikationspolitik vor neue Herausforderungen und verlangen nach veränderten Regulierungsstrukturen. Diese sollen nicht nur den regulatorischen Anforderungen von Online-Zeitungen, WebTV, Internet-Telefonie, Online-Glücksspielen und Suchmaschinen gerecht werden, sondern auch dem vielfältigen User-Generated-Content des Web 2.0. Ein zentraler Baustein der Politikreformen sind alternative Regulierungsformen. Sie bilden eine Alternative bzw. Ergänzung zu traditionellen, aber auch neuen Formen staatlicher Regulierung, sind durch die Einbindung nicht-staatlicher Akteure in Regulierungsprozesse gekennzeichnet und werden meist als Selbst- und Ko-Regulierung diskutiert. Der Forschungsbericht setzt sich zunächst mit der Begrifflichkeit und mit Klassifikationen zur Analyse alternativer Regulierungsformen auseinander, liefert Definitionen für Selbst- und Ko-Regulierung und grenzt diese von anderen Steuerungsformen ab (staatliche Regulierung, Selbstorganisation, Selbsthilfe). Darauf aufbauend analysiert der Bericht vielfältige institutionelle Formen von Selbstregulierung bei digitalen Medieninhalten anhand von ausgewählten europäischen Praxisbeispielen die exemplarisch für übergreifende Anwendungsmuster und -trends stehen.